Archiv der Kategorie: Innovationsmanagement

The Power of Co-Creation

(jm)
Customer co-creation has become the next frontier in service and innovation management. Driven by the rise of the internet customers can actively engage in the development and delivery of products and services thereby taking innovation to the next level. The recent success of social media platforms and e-commerce shops impressively document the popularity of co-created technology-based services.

Despite this high practical relevance the concept of customer co-creation is relatively under-researched. Apart from conceptual work literature lacks empirical evidence on customer co-creation its antecedents and consequences. The reason for this research gap is that despite many conceptual definitions of customer co-creation, no study has yet developed a customer co-creation construct which measures co-creation behavior.

Thus, the first essay in this book develops and tests a customer co-creation construct measuring a customer’s willingness to engage in co-creation. Subsequently, the second study examines the role of customer co-creation in the adoption of technology-based services. The third and final study sheds light on the dark side of customer co-creation by studying the effects of customer co-creation level on satisfaction.

Matthias Handrich [2012]: The Power of Co-Creation. Managing Customer Co-Creation of Technology-Based Services

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Regionen und Bottom-up-Ökonomie

(jm)
Es würde wohl eine eigene Monographie erfordern, den Begriff der »Region« nicht nur in allen Facetten etymologisch herzuleiten, sondern auch seine geschichtlichen und heutigen Verwendungsmöglichkeiten und Konnotationen darzustellen. Der lateinische Ursprung (regio) umfasst Bedeutungen wie »Grenze«, »Lage«, »Landschaft« und »Bezirk«, ist jedoch auch verwandt mit regere (leiten), mit regia (Residenz) und regimen, d.h. mit der »Lenkung«, »Verwaltung«, »Steuerung« und »Leitung« (vgl. »Regierung«, »Regiment«, »Regent«, »Regie«).[1] Trennscharfe Definitionsversuche sind so kaum zielführend, und dementsprechend unpräzise wird der Regionsbegriff denn auch im Alltag verwendet. Festgehalten werden kann jedoch: Im Regions- und Regionalbegriff klingt geschichtlich und sprachlich ein Moment von ausgeübter Macht und Herrschaft mit.

Eine weitere Ableitung sieht den Bedeutungsschwerpunkt eher bei »Gebiet« und »Gegend« und inkludiert – in Anlehnung an lat. regere (lenken, leiten) – beim Regionsbegriff den Sinn einer gebietsmäßig umgrenzenden und (ein-)ordnenden Aktivität des Steuerns und Leitens.[2] Gesteuert werden kann aber nur in der Gegenwart für die Zukunft. Dem Regionsbegriff inhärent sind somit zukunftsgerichtete Raumgestaltungsaspekte. Der Gebietsbegriff wiederum lässt sich etymologisch ableiten von »gebieten«,[3] d.h. »Befehlsgewalt ausüben«; ein Gebiet wäre demnach ein Bereich, »in dem der Befehl gilt«.[4] Dies könnte ebenfalls hindeuten auf ein mögliches Verständnis auch von Region und Regionalentwicklung, das a) traditionell stark hierarchisch und zentralistisch geprägt ist, b) ausschließlich mit »Top-down-Ansätzen« einem »Gebiet« aufgeprägt wird und c) mit einer ausgeprägten »Top-down-Ökonomie«[5] korrespondiert.

Neben »Top-down-Ansätzen« zentralistisch-hierarchischer Regionalgestaltung gewinnt die dezentrale endogene (gr.: »aus dem Inneren entstanden«, also eigenständige) Regionalentwicklung »in Zeiten der starken globalen Vernetzung an Bedeutung, denn regionsspezifische Potentiale lassen sich oftmals besser durch orts- und problemnahe Planung regionaler Akteure aktivieren als durch delegierte Maßnahmen von nationaler oder globaler Stelle.«[6] Dies entspricht einer sich formenden, komplementären »Bottom-up-Ökonomie«[7], die zunehmend die Wertschöpfungssystematik der »Top-down-Ökonomie« ergänzt.[8]


[1] Langenscheidt-Redaktion (Hrsg.) (2005): Handwörterbuch Lateinisch-Deutsch, Stichwort »Region«

[2] Kluge (2002): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Stichwort »Region«, S. 752

[3] Kompetenzzentrum (Hrsg.) (2004): CD-ROM »Der Digitale Grimm«, Stichwort »Gebiet«

[4] Kluge (2002): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Stichwort »Gebiet«, S. 335

[5] Redlich (2011): Wertschöpfung in der Bottom-Up-Ökonomie, S. 35

[6] Kühn (2007): Standortentwicklung »von unten«, S. 1

[7] Redlich (2011): Wertschöpfung in der Bottom-up-Ökonomie, S. 35

[8] Vgl. Redlich (2011): Wertschöpfung in der Bottom-up-Ökonomie, S. 215

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Intellektuelles Kapital und Wettbewerbsfähigkeit

(jm)
Mit dem Titel »Intellektuelles Kapital und Wettbewerbsfähigkeit« [2012] der Herausgeber Peter Pawlowsky und Leif Edvinsson ist (endlich) die Langfassung der Studie »Wettbewerbsfaktor Wissen: Managementpraxis von Wissen und Intellectual Capital in Deutschland« erschienen, die ich bereits mehrfach vorgestellt habe. Die Herausgeber verdichten und interpretieren darin die Ergebnisse einer großangelegten, repräsentativen Studie, in der 3401 Unternehmen aller Größen und Branchen den derzeitigen Ausbaustand ihrer Wissensmanagement-Strategien und -Aktivitäten bewertet hatten. Auftraggeber der Studie war das deutsche Bundeswirtschaftsministerium (BMWi).

Prof. Peter Pawlowsky (TU Chemnitz) hatte die wesentlichen Ergebnisse dieser BMWi-Studie bereits am 19.05.2011 auf dem Berliner Kongress »Standortvorteil Wissen« vorgestellt. Die 30-seitige Kurzfassung der Studie ist nach wie vor auf der Website des Bundeswirtschaftsministeriums verfügbar (Stand: August 2011).

Aus dem Geleitwort des neuen Herausgeberbandes:

»Die neue Wertigkeit des Wissens und der Kompetenzen von Menschen spiegelt sich im Begriff des Intellektuellen Kapitals. Er zeigt, dass sich die Bedingungen erfolgreichen Wirtschaftens grundlegend geändert haben: Unternehmen, die auf den dynamischen globalen Märkten von heute langfristig wettbewerbsfähig sein wollen, müssen kontinuierlich Innovationen hervorbringen – die Frage der Wettbewerbsfähigkeit wird mehr und mehr zur Frage der Innovationsfähigkeit. Kreativität und Ideen, Wissen und Kompetenzen sowie die Vernetzung und Kooperation von Menschen sind dabei entscheidende Faktoren, die es strategisch zu fördern und zu managen gilt. Vor diesem Hintergrund markiert der Begriff des Intellektuellen Kapitals einen einschneidenden ökonomischen Paradigmenwechsel: Menschen werden nicht länger als Kostenfaktor angesehen, sondern avancieren zum entscheidenden Innovations- und Wertschöpfungsfaktor und gehören damit zu den bedeutendsten Vermögenswerten von Unternehmen und ganzen Gesellschaften.«

Geleitwort, Inhaltsverzeichnis und Einführung können hier als PDF-Datei (5 MB) kostenlos heruntergeladen werden.

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Open Initiatives: Offenheit in der digitalen Welt und Wissenschaft

(jm)
Open Data, Open Government, Open Science, OpenStreetMap: Offenheitsinitiativen, die einen transparenten und möglichst einfachen Zugang zu Informationen einfordern und herstellen, gewinnen an Bedeutung und beginnen sich immer weiter zu differenzieren. Die Initiativen reichen von freiem (im Sinne von kostenlosem) Zugang zu Informationen bis hin zu offenem Zugang analog den Prinzipien der Open Source Community.

Manche Initiativen und Phänomene fokussieren stärker auf Transparenz als auf Offenheit, wie z.B. die Whistleblower-Plattform Wikileaks, während wiederum andere (z.B. Open Government oder Open Access zu Forschungsdaten) die Forderungen nach Transparenz und Offenheit kombinieren oder sich an der Bereitstellung nicht-proprietärer Informationen versuchen (wie das Geodaten-Projekt OpenStreetMap oder die Open-Metrics-Konzepte im Wissenschaftskontext).

Zwölf Autorinnen und Autoren aus Open-Data-Projekten und aus den Bereichen Open Access, Wissenschaft, Journalismus und Recht beschreiben und analysieren einzelne Offenheitsinitiativen, diskutieren deren Gemeinsamkeiten und Grenzen sowie radikale Offenheitskonzepte wie WikiLeaks und Anonymous. Der 218-seitige Sammelband ist im Rahmen der Reihe »Saarbrücker Schriften zur Informationswissenschaft« erschienen und auf der Website der Universität des Saarlandes kostenlos zum Download verfügbar (PDF 8,6 MB). Eine Printversion ist bei Monsenstein und Vannerdat erhältlich.

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Regionalwährungen als Innovation endogener Regionalentwicklung

(jm)
»Der Begriff Regionalentwicklung hat in den letzten Jahren den Bereich der reinen Fachwelt verlassen. Das Thema wird mehr und mehr auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert, der Begriff taucht zunehmend in den Medien auf. Regionalentwicklung hat Konjunktur«, heißt es in einer Fachbroschüre zum Thema.

Noch wenig bekannt sind allerdings die in Deutschland bestehenden Regionalwährungen. Einen ersten Zugang zum Thema erschließt die Dissertation »Regionalwährungen in Deutschland« von Marit Sademach [2012].

Der Nomos-Verlag schreibt in seiner Ankündigung:

»Die Autorin widmet sich einem Gegenstand, von dessen Existenz viele zunächst überrascht sein dürften. Regionalwährungen passen eigentlich nicht zur Vereinheitlichungstendenz, die zur Einführung des Euro als gemeinsame Währung in Europa führte. Dennoch laufen Regionalgelder bereits in über 40 Städten und Gemeinden um, weitere Initiativen planen eine Herausgabe. Das damit auch rechtliche Fragen verbunden sind, liegt auf der Hand. Dennoch gibt es zu diesem Phänomen bislang noch keine Rechtsprechung. Auch die juristische Literatur hat das Thema bisher fast völlig unbeachtet gelassen. Mit der vorliegenden Arbeit betritt die Autorin deshalb Neuland.

Ihr Ziel ist die rechtswissenschaftliche Aufarbeitung der mit der Herstellung, Ausgabe und Verwendung von Regionalwährungen verbundenen Fragestellungen. Im Interesse eines besseren Verständnisses des Rechtsthemas geht die Autorin dabei auch auf die Funktionsweise von Regiogeldern, ihre Zielsetzungen sowie den geistigen Hintergrund und historische Vorläufer ein. Die Arbeit richtet sich damit nicht nur an Währungsrechtler und Befürworter alternativer Geldsysteme, sondern auch an deren Initiatoren, Verwender und politische Entscheidungsträger.«

Marit Sademach [2012]: Regionalwährungen in Deutschland. Strategie, Hintergrund und rechtliche Bewertung, Nomos.

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