2. November 2011 · 16:57
(jm)
3.354 Fachleute und Unternehmensverantwortliche für Technische Kommunikation und Informationsentwicklung trafen sich vom 18. bis 20. Oktober 2011 zur Jahrestagung des Fachverbands tekom e.V. (im Vorjahr: 3.351). Bereits zum 12. Mal fand die Veranstaltung in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden statt. Bei den Messebesuchern und Tagungsteilnehmern handelte es sich vorrangig um Technische Redakteure, die in Industrie- und Dienstleistungsunternehmen Gebrauchs- und Betriebsanleitungen erstellen, Projektdokumentationen erarbeiten, außerdem Online-Hilfen und Ersatzteilkataloge. 191 Aussteller aus dem In- und Ausland zeigten Produktneuheiten und Dienstleistungen für die Technische Kommunikation.
Neben der Messe gehört ein vielfältiges Vortragsprogramm zur Jahrestagung. Auch dieses Jahr konnten die Teilnehmer viel Neues erfahren, zum Beispiel über das Trendthema »mobile Dokumentation«. Tablet-PCs und Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, wenn es beispielsweise um Internet, Bücher oder Spiele geht. Aber welche Leistungsprofile bieten diese Geräte, um im mobilen Vor-Ort-Einsatz Gebrauchs- und Betriebsanleitungen darstellen zu können? Sind sie im Vergleich zum Papier die bessere Lösung? In einem eigenen Veranstaltungsteil tauschten sich Experten und Teilnehmer über die Chancen der aktuellen Technik aus. Aspekte waren dabei Datenformate und Umsetzung elektronischer Publikationen mit Content-Management-Systemen (CMS).
Ein weiteres Thema, das viele Fachleute für Technische Kommunikation beschäftigt, sind »Social Media«. Auch bei diesem Trendthema zeigte die tekom den »State of the Art« in der Technischen Dokumentation. Das englischsprachige Forum »Content Strategies« erklärte, wie Technische Redakteure »Social Media« für ihre Zwecke nutzen können. Zum einen geht es um Unterstützung des Dialogs zwischen Technischem Redakteur und Nutzer. Zum anderen stellt sich die Frage, wie Verbesserungshinweise von Nutzern gefördert und in zukünftigen Informationsprodukten besser berücksichtigt werden können (Öffnung des Innovationsprozesses in der Technischen Dokumentation).
Nach wie vor haben aber die meisten Technischen Redakteure mit Anleitungen auf Papier zu tun. Jeden Tag sind sie damit beschäftigt, große Mengen technischer Informationen zu bearbeiten, zu verwalten und zu übersetzen. Gleichzeitig müssen diese Informationen so umgesetzt werden, dass der Nutzer nach dem Lesen der Anleitung ein technisches Produkt sicher und vollständig benutzen kann. Der Hauptteil der Jahrestagung thematisierte so das Entwickeln, Gestalten und Verwalten technischer Informationen. Die Spanne reichte von kontrolliertem Schreiben über kompetente Illustration, Terminologie, Softwarelokalisierung, Standardisierung bis zu Informationsmanagement, Projektverwaltung und Übersetzung. Weitere Vorträge befassten sich mit Gesetzen, Normen und Richtlinien. Gerade unter rechtlichen Aspekten tut sich derzeit in der Technischen Dokumentation eine Menge; so steht beispielsweise die EN 82079 kurz vor dem Abschluss – sie gilt als Schlüsselnorm für das Erstellen von Gebrauchs- und Betriebsanleitungen. Darüber hinaus betont der Gesetzgeber mit dem neuen Produktsicherheitsgesetz die Bedeutung der Technischen Kommunikation und Dokumentation.
Etwa 185 Vorträge, Workshops und Tutorials umfasste das Tagungsprogramm, hinzu kamen etwa 70 Herstellerpräsentationen, Industrievorträge und Technologiepodien. Auf diesen Podien diskutierten Softwarehersteller gemeinsam mit Technischen Redakteuren Anforderungen an und Entwicklungen für ihre Produkte. In einem weiteren Veranstaltungsbereich präsentierten sich internationale Organisationen und Verbände für Technische Kommunikation, Lokalisierung, Übersetzung und Terminologie. Bereits zum zweiten Mal hatte die tekom parallel zu diesem internationalen Kooperationsnetzwerk eingeladen (»Associations World«), 19 Aussteller reisten aus dem europäischen Ausland und aus Übersee an.
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