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Immaterielles Vermögen im Journalismus: konsequenter Fakten-Check

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Unter einseitigen, reduktionistischen Kosten- und Renditegesichtspunkten im derzeit dominierenden Sparjournalismus ist es unausgesprochen nur lästige Bremse im Workflow und überflüssige Kostenposition, aus Sicht der zukunftsorientierten Wissensperspektive aber unverzichtbar für das immaterielle Vermögen eines jornalistischen Medienunternehmens – und damit für seine existenzielle Glaubwürdigkeit aus Kundensicht: konsequenter, hartnäckiger, professioneller Fakten-Check.

Sehen Sie selbst:

ZAPP vom 31.03.2010 [mit Pfeiltaste rechts zum 3. Beitrag klicken]

Meine Prognose: Würden journalistische Medienunternehmen nicht länger nur unter einseitigen Kosten- und Renditegesichtspunkten ihr immaterielles Vermögen kaputtsparen, sondern das strategische Managementinstrument der »Wissensbilanz – Made in Germany« konsequent für die ganzheitliche Unternehmenssteuerung und die abgeleitete Maßnahmen- und Projektpriorisierung einsetzen, würden solche Fakten-Checker und professionellen Rechercheure schnell ein Mehrfaches ihrer Gehälter für ihr Medienunternehmen wert sein …

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Fakten für Fiktionen: Wenn Experten die Wirklichkeit dran glauben lassen

(jm)

Der Titel der Jahrestagung des netzwerk recherche e.V. am 09./10.07.2010 könnte kaum besser zur kanalübergreifenden medialen Wirklichkeit passen: »Fakten für Fiktionen: Wenn Experten die Wirklichkeit dran glauben lassen«. Aus dem Einladungstext zur Jahreskonferenz (hier als PDF):

Experten haben Konjunktur in den Medien: Sie empfehlen die Impfung gegen Schweinegrippe und bewerten die Blutwerte von Dopingsündern; sie sollen positive Wachstumsprognosen geben, wirkungslose »Wachstumsbeschleuniger« aber möglichst nicht kritisieren. Sie können je nach Thema und Format gemietet werden oder werben unbemerkt in eigener Sache. Gekaufte Institute, die gefällige Expertisen für die stillen Auftraggeber im Hintergrund produzieren. Journalisten nehmen all das brav auf – Herr Professor wird’s schon wissen. Kein Zweifel: Experten für Alles und Nichts sind heute Instrumente im Journalismus, die der Inkompetenz begegnen und dabei Zweifel der Medien mindern – und der Bequemlichkeit der Medienmacher dienen sollen.

»Experten sind in der heutigen Welt der größte Schatz, den ein Land besitzen kann«, hatte bereits Heinz Maier-Leibnitz, der frühere Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, seinerzeit festgestellt. Sei es in Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft: Die Welt ist seitdem noch komplexer, der Experte als Wegweiser durch einen hochspezialisierten Wissens-Dschungel noch wichtiger geworden. Wenn gehetzte oder bequeme Journalisten nicht mehr durchblicken, dem Zweifel nicht mehr auf den Grund gehen, soll doch wenigstens der Experte so tun, als ob die »bestellte Wahrheit« stimmen könnte. Zitieren statt recherchieren – heißt die Zauberformel des heute dominierenden Sparjournalismus.

In der besten aller Welten aber haben Journalisten und Experten sogar ähnliche Funktionen: Beide sollen nach Wahrheit suchen, die Wirklichkeit mit allen Widersprüchen und Interessen so unabhängig und genau beschreiben wie nur möglich. Doch statt einer sinnvollen Symbiose beider Berufswelten kommt es oft zu Abhängigkeiten und einem fatalen Wechselspiel: Der Experte platziert vor allem Werbebotschaften für sein Themenfeld in den Medien oder lässt sich gleich ganz als Mietmaul einer Lobbygruppe engagieren; das eigene Institut muss schließlich irgendwie finanziert werden. »Wahrheit« und »Unabhängigkeit« von Experten sind – im Schatten des Drittmitteldrucks und unterfinanzierter Hochschulen – ein rares Gut. Auch den Journalisten interessiert – in Zeiten des Spar- und Quotendrucks – die Wahrheit oft weniger als die publikumsträchtige Story; der passende Experte für die gewünschte Dramaturgie (»Wir brauchen da noch einen Fachmann…«) wird sich schon finden. Hat es ein Experte dann mal in die erste Medienliga der »Angefragten« geschafft, beginnt das Expertenrecycling auf allen Kanälen: Und täglich grüßt der gleiche Spezialist – Kompetenz wird von Medientauglichkeit aufgefressen. Was jemand sagt und wie es begründet ist, wird zweitrangig, wenn die »Experten« knapp, prägnant und meinungsmoderat funktionieren.

Wie aber findet man als Journalist den richtigen Experten? Wie verhindern Journalisten, dass sie einem cleveren Fachidioten auf den Leim gehen? Wie enttarnt man »Mietmäuler« und selbsternannte Medien-Spezialisten? Und wie sollten Journalisten mit widersprüchlichen Expertenurteilen, die sie selbst überprüft haben, umgehen? – Das Verhältnis von Journalisten und Experten ist ein Schwerpunktthema auf der Jahrestagung des netzwerk recherche.

Aber auch in anderen der rund 100 Debatten, Vorträge und Workshops lassen wir uns kein X für ein U vormachen. Kompetente Referentinnen und Referenten präsentieren frisches Wissen aus erster Hand, vermitteln Handwerk und streiten über die Krise des Journalismus. Machen Sie mit bei der »Konferenz von Journalisten für Journalisten«. Mischen Sie sich ein. Bringen Sie Ihre Fragen, Zweifel und Ermutigungen mit nach Hamburg zur Jahreskonferenz von netzwerk recherche.

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Experten in der journalistischen Berichterstattung: 10 Thesen von Prof. Holger Wormer

(jm)

  1. Experten nehmen eine zentrale Rolle in der journalistischen Berichterstattung ein. Ebenso zentral ist daher die Fähigkeit, geeignete Experten zu finden, zu bewerten und kritisch zu hinterfragen.
  2. Expertenurteile dienen häufig als Surrogat für eine echte Auseinandersetzung mit komplexen Themen. Tatsächlich entbinden Expertenurteile Journalisten nicht von der Pflicht, sich selber in ein Thema einzuarbeiten. Eigenrecherche senkt die Abhängigkeit von reinen Expertenaussagen.
  3. Der Respekt vor Experten und der Gültigkeit ihrer Aussagen ist zu groß. Journalisten fehlt aber häufig das notwendige Wissen und die Fähigkeit, die Rolle von Experten einzuschätzen. Dabei bietet gerade das Internet Chancen, Experten schnell richtig einzuordnen, weitere geeignete Experten zur Überprüfung zu finden sowie umgekehrt Expertennetzwerke und Abhängigkeiten zu analysieren.
  4. Der Anspruch an einen Experten hängt auch von der Tragweite seiner Aussagen ab. An den Fußballexperten oder den »Erklärbär« für physikalische Phänomene auf der Basis von Schulwissen sind andere Anforderungen zu stellen als an den Gesundheitsexperten, der weit reichende Empfehlungen gibt, die über Heilung und Krankheit, unter Umständen über Leben oder Tod entscheiden können.
  5. Ist ein »Experte« einmal als solcher in den Medien präsent, kommt es schnell zum Recycling der immer gleichen Köpfe auf allen Kanälen. Nicht selten mutiert der Experte auf einem hochspeziellen Gebiet dabei zu einer Art »Universalexperten« für vieles.
  6. Ein Experte muss nicht zwangsläufig Wissenschaftler sein; ein international erfahrener Fußballtrainer hat durchaus Expertenstatus auf seinem Gebiet. Für Zuschauer, Zuhörer und Leser muss aber jederzeit klar sein, worin die Kompetenzen und Grenzen eines präsentierten Experten liegen. Wird der Anschein von Wissenschaftlichkeit erweckt, so muss der Experte auch über eine wissenschaftliche Expertise auf dem entsprechenden Gebiet verfügen. Ein Unternehmensberater ist kein wissenschaftlicher Experte, auch wenn er gerne als solcher auftritt.
  7. Journalistische Grundregeln wie das Einholen einer Gegenmeinung können im Falle von Expertenstatements zu Verzerrungen führen (»balance as bias«). Ohne entsprechende Einordnung bekommen wissenschaftliche Außenseitermeinungen oft ein überproportionales Gewicht in der Berichterstattung: Es entsteht der Eindruck eines großen Expertenstreits, obwohl unter den eigentlichen Experten ein praktisch vollständiger Konsens herrscht (Beispiel Klimawandel).
  8. Die Wissenschaft selbst hat formale Kriterien für die Bewertung von Experten entwickelt, die auch Journalisten für einen ersten »Experten-Check« unbedingt nutzen sollten. Dazu gehören Fachpublikationen (in angesehenen Verlagen und möglichst begutachteten (»peer reviewed«) Fachzeitschriften), Zitierhäufigkeit in der jeweiligen scientific community, Ruf der Person und seiner Institution unter Fachkollegen, Drittmittel, Forschungspreise, Patente und Lehrerfahrung. Wenngleich diese Kriterien nur Anhaltspunkte geben und zum Teil ambivalent sind (z.B. Drittmittel), ließen sich damit bereits die meisten Scharlatane erkennen.
  9. Der Staat gefährdet mit einer an ökonomischen Prinzipien ausgerichteten Forschungspolitik, einem mitunter absurden Wettbewerb bei gleichzeitig fortschreitender Unterfinanzierung der Hochschulen eine zumindest prinzipielle Unabhängigkeit wissenschaftlicher Experten. Die zunehmend nur zeitlich befristete Förderung von Projekten, die Forderung nach Medienpräsenz der Institution und der Zwang zur Verwertbarkeit möglichst vieler Forschungsergebnisse erhöht den Drittmitteldruck auf Wissenschaftler und zerstört ihre relative Unabhängigkeit. In Bereichen wie der Medizin gibt es kaum noch einen »unabhängigen Experten«.
  10. Umgekehrt funktioniert der verbreitete journalistische Reflex »Wissenschaftler xy erhält auch Projektmittel von Unternehmen z und ist deshalb nicht glaubwürdig« in dieser einfachen Form nicht mehr. In vielen Fällen – etwa bei Ingenieuren – sind Drittmittel aus der Industrie sogar ein besonderes Zeichen für Expertise auf einem bestimmten Gebiet. Voraussetzung ist dabei ein transparenter Umgang des Experten mit solchen Finanzierungen und ggf. die Erklärung eines »conflict of interest«.

Prof. Holger Wormer ist Professor für Wissenschaftsjournalismus an der TU Dortmund (Quelle: netzwerk recherche).

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Neues Weiterbildungsseminar der »Initiative Wissenschaftsjournalismus«

(jm)

Am 1. Januar 2008 startete an der TU Dortmund die Initiative Wissenschaftsjournalismus. Mit diesem gemeinsamen Projekt – angesiedelt am Lehrstuhl für Wissenschaftsjournalismus – wollen die Robert Bosch Stiftung, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die BASF SE die unabhängige und hochqualitative wissenschaftsjournalistische Berichterstattung in Deutschland stärken. Von Anfang 2008 bis zunächst Ende 2011 bietet die Initiative mehrere Weiterbildungsprogramme und Vernetzungsmöglichkeiten für Wissenschaftsjournalisten in ganz Deutschland an.

Geplant sind unter anderem: Weiterbildungsseminare für Wissenschaftsjournalisten, Mentoringprogramme für junge Wissenschaftler, das jährliche Dialogforum »WISSENSWERTE« sowie Recherche-Stipendien, Journalistenreisen und weitere Veranstaltungen für Wissenschaftsjournalisten.

An insgesamt drei Terminen: 20.-21. Mai, 10.-11. Juni und 01.-02. Juli 2010 findet in Dortmund das nächste Weiterbildungsseminar für Wissenschaftsjournalisten statt. Das Seminar »Wissenschaft Online« besteht aus drei Modulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und will einen kompetenten Onlinejournalismus fördern:

Modul I: Wissenschaft (20.-21.05.): Im Zentrum des ersten Moduls steht die Vermittlung von grundlegenden Kompetenzen im Bereich Wissenschaftsjournalismus. Neben der Kenntnis des Wissenschaftssystems sollen Recherchestrategien erlernt, die Beurteilungsfähigkeit gestärkt und der professionelle Umgang mit Studien und Statistiken vermittelt werden.

Modul II: Journalismus im Web 2.0 (10.-11.06.): Im zweiten Modul werden internetspezifische Kompetenzen vermittelt. Der Fokus: Veränderungen des Journalismus durch das Web 2.0, sinnvoller Einsatz von User Generated Content, Einsatz von Social Media, Umgang mit Interaktivität, verstärkte Nutzereinbindung, Kommunikation mit den Lesern.

Modul III: Crossmedialer Wissenschaftsjournalismus (01.-02.07.): Im dritten Block werden praktische Beispiele zur sinnvollen Einbindung von Multimediainhalten behandelt. Best-Practice-Beispiele machen optimale Dramaturgien nachvollziehbar. Multimediales Storytelling und neue Anforderungen an die redaktionsinterne Organisation durch crossmedialen Journalismus. Verschiedene Case Studies verdeutlichen Möglichkeiten des Einsatzes von Infografiken, Bildern und Video.

Das Seminar richtet sich an feste und freie Online-Wissenschaftsjournalisten aller Mediensparten, die sich beruflich regelmäßig mit wissenschaftlichen Themen beschäftigen. Ausdrücklich angesprochen sind auch jene Journalisten, die diese Themen regelmäßig auch außerhalb eines wissenschaftlichen Fachressorts behandeln (oder künftig behandeln werden). Es sind maximal 12 Plätze zu vergeben. Bis auf einen Eigenanteil von 200 Euro trägt die Initiative Wissenschaftsjournalismus alle Kosten für das sechstägige Seminar (Übernachtung, Verpflegung).

Schriftliche Bewerbungen für die Teilnahme an dieser Seminarreihe sind bis zum 10. Mai 2010 möglich. Details zu den Inhalten des Seminars und den Bewerbungsmodalitäten finden Sie im Infoblatt hier.

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Neue Studie: Qualitätsjournalismus in Deutschland

(jm)
Aktuelle Studie zum Qualitätsjournalismus in Deutschland:
Verlage nutzen Wirtschaftskrise für Redaktionsumbau –  redaktionelle Arbeitsverdichtung birgt Gefahren für journalistische Qualität

Seit Jahren leiden Zeitungen und Zeitschriften unter stark rückläufigen Auflagen und Werbeeinnahmen. Insbesondere junge Lesergruppen – und mit ihnen die Anzeigenkunden – wenden sich von den Printmedien ab. Vor diesem Hintergrund haben viele Verlage die Wirtschaftskrise genutzt, um weitreichende strategische Maßnahmen zu ergreifen: Anzeigen-, Vertriebs- und Herstellungsabteilungen wurden zentralisiert oder ausgelagert. Entscheidender noch: die betriebswirtschaftlichen Maßnahmen haben die Struktur vieler Redaktionen erfasst.

Wie diese neuen Redaktionsformen aussehen und welche Auswirkungen sie auf die journalistische Qualität haben, wurde nun in einer umfangreichen Studie untersucht. Das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin führte diese im Auftrag des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes mit finanziellen Mitteln seiner Vorgängerorganisation durch.

Ergebnisse

Drei Trends stellt die Studie heraus: Auslagerungen, Redaktionsfusionen und Redaktionskooperationen sind die zentralen Maßnahmen, durch die Verlage ihre Redaktionen in der Wirtschaftskrise umgebaut haben. Zudem die Erkenntnis, dass es der Branche bislang nicht gelungen ist, ein funktionierendes Geschäftsmodell für Qualitätsjournalismus im Internet zu etablieren.

Beim Outsourcing umgehen Verlage die Tarifbindung, indem sie Teile der Redaktion als selbstständiges Tochterunternehmen auslagern. Redaktionszusammenlegungen, wie bei der Fusion dreier Regionalzeitungen der WAZ und bei den Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien, sollen Kosten sparen, indem die Arbeit auf weniger Köpfe verteilt wird. Artikelsyndizierung und Autorenpools bieten bei der Welt-Gruppe der Axel Springer AG und beim Berliner Verlag/M. DuMont Schauberg neue Möglichkeiten des Austauschs und der Mehrfachverwertung von Artikeln.

Mit diesen Maßnahmen werden zunächst zwar einzelne Titel, Standorte und die lokale Vielfalt gesichert. In der Folge aber dürfte die nationale Vielfalt der Berichterstattung abnehmen, während Agenturabhängigkeit und Selbstreferentialität der Medien zunehmen. Die Verdichtung redaktioneller Arbeit könnte systematisch zu Lasten journalistischer Qualitätsroutinen und Recherche gehen.

Studiendesign

Die Studie des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft rekonstruiert die Branchenstrategien der letzten zwei Jahre. Dabei wurden zwei Fälle genauer empirisch untersucht: die Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien sowie der Berliner Verlag/M. DuMont Schauberg. Hierzu führte man zehn Experteninterviews mit führenden Medienmanagern der beiden Verlagshäuser und ihrer Wettbewerber durch. Zur Beurteilung der publizistischen Auswirkungen erfolgten zehn Interviews mit professionellen Mediennutzern und PR-Managern.

Expertenbewertung

Die Verlagsmanager rechneten aufgrund der schlechten Lage der deutschen Presse mit einer weiteren Marktkonzentration. Als Mittel des Kostenmanagements bewerteten sie die geschilderten Strategien insgesamt positiv. Bedenken äußerten sie hinsichtlich der journalistischen Herausforderung, künftig unterschiedlichen Profilen stilistisch gerecht zu werden.

Professionelle Leser, die als PR-Manager Printmedien beruflich nutzen, zeigten Verständnis für die Probleme der Pressekrise und die Maßnahmen der Verlage. Befürchtet wird aber, dass sich die ökonomischen Zwänge mittelfristig negativ auf die journalistische Qualität auswirken. Bereits heute wird eine zu starke Orientierung an vordergründiger Aktualität und vermeintlicher Exklusivität moniert, die zu Lasten gründlicher Recherche und Themenaufbereitung gehe. Wichtig sei, dass auch in Zukunft die Einzelprofile der Blätter erkennbar bleiben – und kein »Einheitsbrei« serviert wird. (Quelle: DFJV)

Die komplette Studie können Sie hier als PDF-Download abrufen.

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